Kieferorthopädie - Behandlung von Zahnfehlstellungen
Eines der ältesten Spezialgebiete der Zahnheilkunde ist die Kieferorthopädie. Sie befasst sich mit der Erkennung, Behandlung und Verhütung von Fehlstellungen im Bereich von Kiefer und Zähne. Derartige Funktionsstörungen, genannt CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion), nehmen permanent zu und zählen heute zu den Volkskrankheiten, da ca. 20% der Bevölkerung - überwiegend junge Menschen - von ihnen betroffen sind. Aber diese Störungen machen sich oft nicht nur durch Beeinträchtigungen des Kauapparats bemerkbar, sondern zum Beispiel auch durch Kopf- oder Rückenschmerzen. Zähne und auch Kiefer sind über die Skelettmuskulatur und den Schädel miteinander verbunden und können auf diese Weise durchaus auch Beschwerden in entfernteren Körperregionen hervorrufen.
Aber nicht nur aus funktionellen Gründen werden Zahnfehlstellungen korrigiert, sondern häufig auch aus ästhetischen.
Wie arbeitet der Kieferorthopäde?
Es ist seine Aufgabe, Störungen in der Entwicklung des Gebisses zu korrigieren, Zähne in fehlerhafter Position dem Zahnbogen wieder einzuordnen und weiteren Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Und dies stets unter Beachtung der individuellen Entwicklung des Patienten, welche nicht nur durch die Genetik, sondern auch durch Umwelteinflüsse bestimmt wird. Abläufe werden optimiert und angeregt. Und Besonderheiten in Schädelausprägung und Gesichtsentwicklung erfahren bei der Kieferorthopädie, zum Beispiel bei Dr. Renate Wrensch Facharztpraxis für Kieferorthopädie besondere Berücksichtigung. Das Wissen hierzu vermittelt ein vierjähriges Zusatzstudium, nachdem zunächst die Approbation zum Zahnarzt erfolgt ist.
Korrekturen bei Kindern und Jugendlichen
Falls das Milchzahngebiss bereits Fehlstellungen aufweist, kann eine kieferorthopädische Behandlung durchaus sinnvoll sein. Vor allem dann, wenn Habits - also Angewohnheiten, wie zum Beispiel das Daumenlutschen - vorliegen. Auch gravierende Anomalien, etwa ein erheblicher Überbiss, sollten im frühkindlichen Alter versorgt werden. Üblicherweise setzt eine Behandlung aber erst dann ein, wenn die bleibenden Zähne herausgewachsen sind, was meist mit acht bis zehn Jahren abgeschlossen ist. Dann endlich lassen sich Abweichungen umfassend erkennen. Aber nicht nur auf Habits lassen sich Fehlstellungen zurückführen, sondern auch auf ein zu frühes Fehlen der Milchzähne. Für die Therapie werden - abhängig von der Art der Fehlstellung - verschiedene Arten von Zahnspangen eingesetzt: herausnehmbar oder fest. Und nach der eigentlichen Korrekturbehandlung sorgt ein Stabilisator (Retentionsgerät) dafür, dass die neuen Zahnstellungen auch erhalten bleiben.
Korrekturen im Erwachsenenalter
Aber auch bei Erwachsenen lassen sich noch Korrekturen effektiv vornehmen. Besonders beliebt sind hier die transparenten Zahnschienen, da sie unauffälliger sind. Diese können bei leichten bis mittelstarken Fehlstellungen eingesetzt werden. Besonders schwere Fehlstellungen werden beim Erwachsenen dagegen häufig mit selbstlegierenden Brackets aus Edelstahl oder Keramik behandelt.
Pflege der Zahnspange
In allen Fällen jedenfalls sollte die Therapie durch den Kieferorthopäden von gründlichem Zähneputzen und rechtzeitigem Abgewöhnen schädlicher Angewohnheiten begleitet werden. Bei festsitzenden Zahnspangen spielt die Zahnhygiene eine ganz besondere Rolle und das intensive Zähneputzen sollte hier zur selbstverständlichen Routine werden. Herausnehmbare Zahnspangen müssen dagegen täglich über lange Zeiten eingesetzt bleiben.
Übernahme der Arztkosten
Bis zum 18. Lebensjahr werden die Behandlungskosten in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse getragen, zumal dann, wenn Sprechen, Beißen, Kauen oder Atmen durch die Fehlstellung besonders beeinträchtigt sind. Allerdings muss auch ein Eigenanteil übernommen werden. Ist der Patient dagegen 18 Jahre oder älter springen die Kassen nur in den seltensten Fällen noch ein.